Rezension: "Knochenkälte" von Simon Beckett


Zum Inhalt (Verlagsbeschreibung):

Ein unheimliches Hotel und ein Wald voller Knochen. Der packende siebte Teil der David-Hunter-Reihe von Bestsellerautor Simon Beckett.

Das Skelett hängt in den Wurzeln einer mächtigen Fichte, die das Unwetter zu Fall gebracht hat. Das Wurzelwerk scheint über die Jahre in den verwesenden Körper hineingewachsen zu sein und hält ihn fest umklammert wie in einer Umarmung.

Dr. David Hunter ist während eines Wintersturms in einer kleinen Ortschaft in den Cumbrian Mountains gestrandet. Er ist hier unerwünscht, daran lassen die Bewohner von Edendale keinen Zweifel. Beim Versuch, den grausigen Fund bei der Polizei zu melden, stellt der forensische Anthropologe fest, dass der Sturm das Dorf von der Außenwelt abgeschnitten hat … (©Rowohlt Verlag)

Meine Meinung:

Endlich ist der siebte Teil der David Hunter Reihe erschienen, die zu meinen liebsten Thriller-Reihen gehört. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen und das abgeschiedene, winterliche Setting sorgt von Beginn an für eine beklemmende Atmosphäre.

Im Mittelpunkt steht ein Fall, der zunächst auf einen Cold Case von vor 26 Jahren hindeutet, sich jedoch schnell als hochaktuell erweist, spätestens als ein neuer Mord geschieht. Man taucht in die Geheimnisse der Dorfbewohner ein, wobei Themen wie Schuld, Verdrängung und Vertuschung eine zentrale Rolle spielen. Vergangenheit und Gegenwart greifen dabei zunehmend ineinander und man hat das Gefühl keinem mehr trauen zu können.

Leider empfand ich das Buch vom Muster her ähnlich, wie schon frühere Hunter Fälle, auch wenn ich die Vorgänger schon vor längerer Zeit gelesen habe. Die Geschichte wirkte irgendwie vertraut für mich. Allerdings bin ich diesmal mit David Hunter selbst als Charakter nicht so warm geworden. Für mein Empfinden hat er sich oft stärker eingebracht, als es die Situation erfordert hat. Fast ein bisschen selbstüberschätzend.

Trotzdem fand ich das Buch durchaus spannend und es hat sich gut weggelesen, nur der Wow-Effekt blieb für mich aus. Der Schreibstil, zum einen eher sachlich und schnörkellos, aber auch detailorientiert, konzentriert sich stark auf die Atmosphäre und Handlung, bleibt aber emotional eher auf Distanz. Die Fichtenplantagen und die raue, abgeschiedene Landschaft werden sehr ausführlich beschrieben, wodurch man sich alles gut vorstellen kann, aber manchmal bin ich auch ein wenig gedanklich abgeschweift, weil sich viel wiederholt hat.

Alles in allem war der Thriller für mich gut, aber hinterlässt keinen so bleibenden Eindruck. Schade, denn ich hatte etwas mehr erwartet.

★★★

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