Rezension: "Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an" von Suzanne Collins


Zum Inhalt (Verlagsbeschreibung):

Ein Kampf ums Überleben - und um die Liebe

Wenn du dazu bestimmt bist, alles zu verlieren, was du liebst, wofür lohnt es sich dann noch, zu kämpfen? Als der Tag der Ernte anlässlich der Fünfzigsten Hungerspiele anbricht, erfasst Angst die Distrikte von Panem. In diesem Jahr werden zu Ehren des Jubel-Jubiläums doppelt so viele Tribute aus ihrem Zuhause gerissen. In Distrikt 12 versucht Haymitch Abernathy, nicht allzu sehr über seine Chancen nachzudenken. Alles, was ihn interessiert, ist, den Tag zu überstehen und bei dem Mädchen zu sein, das er liebt. Als Haymitchs Name aufgerufen wird, spürt er, wie all seine Träume zerbrechen. Er wird von seiner Familie und seiner großen Liebe getrennt und zusammen mit den drei anderen Tributen aus Distrikt 12 zum Kapitol gebracht: einer Freundin, die fast wie eine Schwester für ihn ist, einem besessenen Quotenmacher und dem arrogantesten Mädchen der Stadt. Als die Spiele beginnen, wird Haymitch klar, dass er nur verlieren kann. Aber etwas in ihm will kämpfen - und diesen Kampf weit über die tödliche Arena hinaus klingen lassen. (©Verlagsgruppe Oetinger)

Meine Meinung:

Nach wirklich langer Zeit hat mich mal wieder die Lust gepackt, eine Rezension zu schreiben. Und das liegt vor allem an "Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an", was endlich mal wieder ein Buch war, das mich so richtig fesseln konnte.

Haymitch Abernathy kennt man bereits aus der Panem Trilogie rund um Katniss Everdeen. Hier erlebt man nun seine Geschichte, seine Hungerspiele und erfährt, wie er zu dem zynischen Menschen wurde, der seine Schmerzen gerne im Alkohol ertränkt. Das Buch beginnt mit seinem 16. Geburtstag und gleichzeitig mit dem Tag der Ernte der 50. Hungerspiele. Haymitch wird einer der vier Tribute aus District 12, denn dieses Mal gibt es doppelt so viele Tribute als sonst. Eine Besonderheit des Jubel-Jubiläums. Ihm bleibt keine große Zeit zum Abschied und er muss seine Mutter, seinen kleinen Bruder und seine Freundin Lenore Dove zurücklassen. 
 
"Und obwohl es mich bis ins Mark trifft, obwohl ich mit den Fäusten gegen die Scheibe schlage, bis sie nur noch wehtun, bin ich dankbar für ihr letztes Geschenk. Dass sie Plutarch verwehrt hat, unseren Abschied zu filmen.
Der Moment, in dem unsere Herzen brachen, gehört uns allein." (S.51)

Wie man schon bei dem Zitat sieht, trifft man in dem Buch auf Charaktere, die man bereits aus den (zeitlich) späteren Hungerspielen kennt: Plutarch, Effie und Beete, um einige zu nennen. Und manche lernt man nochmal auf eine ganz besondere Weise zu schätzen und vielleicht sogar zu lieben. Jedoch nicht Präsident Snow, der auch hier wieder als Antagonist auftritt. Gesellschaftskritische Themen, wie Machtspiele, Ungleichheit, Kontrolle und die Folgen von Gewalt spielen erneut eine große Rolle und ich fand sie in die Geschichte eingebettet glaubwürdig umgesetzt.

Die neuen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz und haben mit ihren eigenen Schwächen, Hoffnungen und Geschichten eine Tiefe, die mir unheimlich gut gefallen hat. Vor allem Maysilee, eine von Haymitchs Mittributen aus District 12, habe ich sehr lieb gewonnen. Anfangs war sie das hochnäsige Stadtmädchen, aber nach und nach sieht man, was für ein großes Herz sie hat und wie mutig und stark sie ist. 

Dadurch, dass Haymitch in Katniss` Hungerspielen später eine entscheidende Rolle spielt, weiß man zwar, wie die Hungerspiele ausgehen, trotzdem tut das der Spannung meiner Meinung nach keinen Abbruch. Das Buch ist sehr grausam und gleichzeitig unheimlich berührend. Man fühlt mit den Charakteren mit und erlebt eine intensive Geschichte, auch durch den bildhaften, eindringlichen Schreibstil. Für mich ein absolutes Highlight und eine große Empfehlung für Panem Fans!

"Manchmal weint sie einfach nur, weil alles so schön ist und wir es immer wieder verderben. Die Welt müsste nicht so schrecklich sein. Nur die Menschen sind daran schuld, nicht die Welt." (S.238)

★★★★★

Kommentare

  1. Hallo liebe Steffi,
    ach, ich habe mich gerade richtig gefreut, diese Rezension hier bei dir zu entdecken. Ich schleiche schon seit einiger Zeit um das Buch rum und war mir immer nicht so sicher, ob ich es lesen möchte. Ich habe die Tribute Bücher rund um Katniss gelesen und damals regelrecht verschlungen. Ich habe die Verfilmung von C. Snows Geschichte gesehen. (Fand ich ebenfalls großartig). Und natürlich interessiert mich die Geschichte von Haymitch auch sehr. Aber ich war skeptisch, ob nach so vielen Erzählungen nicht vielleicht irgendwann die Luft raus ist, ob es nicht irgendwann ein Buch gibt, das nicht mehr mithalten kann. Ich hatte etwas Angst, dass ein Buch, das nicht mehr so gut ist, mir all meine guten Erinnerungen an die ersten Erfahrungen kaputt machen könnte.

    Deine Begeisterung hat mich gerade sehr motiviert, die Reihe doch wieder näher in den Fokus zu nehmen. Sicher ist auf jeden Fall, dass ich mir den Film anschauen möchte, sobald er denn in die Kinos kommt.

    Ich danke dir für diesen schönen Beitrag. <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Liebe Tanja,
      das freut mich richtig doll zu lesen! Ich bin auch erstmal mit gar nicht so hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, aber wurde wirklich positiv überrascht. Ich denke, du solltest der Geschichte eine Chance geben, gerade wenn du auch die vorherigen Bücher so mochtest.
      Auf den Film bin ich auch schon richtig gespannt und mag gar nicht noch so lang warten.
      Viele liebe Grüße, Steffi

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