Meine Buchhighlights 2017

Das neue Jahr hat begonnen und ich möchte euch gerne noch meine Lesehighlights des letzten Jahres zeigen. Ich habe viele sehr gute Bücher gelesen, aber nur wenige hinterlassen rückblickend einen bleibenden Eindruck und genau diese möchte ich gern heute mit euch teilen.
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Viele schwärmten über das Buch "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells, so dass ich mich schließlich auf in die Buchhandlung machte, um mir dieses Buch zu holen. Leider hatten sie das Buch aber gerade nicht da und so schaute ich mich nach anderen Werken von ihm um und "Spinner" sprach mich letztendlich am meisten an, so dass ich es kaufte und direkt mit dem Lesen loslegte. Mit diesem Buch begann also meine Liebe zu den Büchern des Autors. Der tiefgründige, poetische, aber trotzdem leichte Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt und ich konnte mich unheimlich gut in den orientierungslosen 20-jährigen Jesper hineinversetzen, den man in dem Buch eine Woche lang durch Berlin begleitet. Genaueres könnt ihr gerne hier in meiner Rezension nachlesen. "Vom Ende der Einsamkeit" und "Becks letzter Sommer" habe ich letztes Jahr auch noch gelesen und beide haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, aber "Spinner" bleibt irgendwie doch mein Lieblingsbuch von ihm, vielleicht auch, weil es das erste war. 
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Neben Benedict Wells hat mich auch Sarah Kuttner im letzten Jahr mit ihren Büchern sehr beeindruckt. Vor allem "180° Meer" fand ich unglaublich toll. Es geht um Jule, eine junge Frau Anfang dreißig, die voller Wut und Selbstzweifel ist und nach London zu ihrem Bruder Jakob flieht, in der Hoffnung, dort etwas Ruhe und zu sich selbst zu finden. Lest auch hier gerne nochmal meine ausführliche Rezension. Was mich an diesem Buch so begeistert hat, war vor allem die schonungslose Ehrlichkeit der Protagonistin und wie hier mit dem Thema der komplizierten Familienverhältnisse umgegangen wird. Es wird nichts geschönt und teilweise ist es erschütternd, aber trotzdem einfach echt.
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Ein weiteres sehr authentisches Buch, das mich vor allem sprachlich sehr bewegt hat und deshalb mit zu meinen Favoriten gehört, ist "Drüberleben" von Kathrin Weßling (ausführliche Rezension hier). Es erzählt von der 24-jährigen Ida, die an schweren Depressionen leidet und von ihrer Zeit in einer psychiatrischen Klinik. Die Sprache in dem Buch ist recht ungewöhnlich, hat etwas von Poetry Slam, ist sehr eindringlich, intensiv und dadurch so besonders. Die Gefühle und Gedanken der Protagonistin sind durch den Schreibstil sehr gut nachvollziehbar und haben mich sehr berührt. Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem ans Herz legen, egal, ob betroffen von der Krankheit oder nicht, denn man erhält einen absolut authentischen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt einer Depressiven.
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"Hummeln im Herzen" ist dagegen eher leichte Unterhaltung, die einem das Herz erwärmt und aufmuntert (ausführliche Rezi hier). Für mich ist es eines des besten Bücher in der sogenannten Frauenliteratur, da es glaubwürdige Charaktere hat, ein paar Überraschungen bereit hält und meiner Meinung nach völlig auf Kitsch verzichtet. Es geht um Lena, deren Leben kurz vor ihrem 30. Geburtstag völlig aus den Fugen gerät. Ihr Verlobter eröffnet ihr, dass er sich in eine andere verliebt hat und sie verliert ihren Job in einer Anwaltskanzlei. Sie beschließt, wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen, doch das ist gar nicht so einfach. Eine wirklich tolle, amüsante Geschichte zum Abschalten, bei der die Zeit nur so dahin fliegt. 
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Zuletzt noch ein Buch, das ich eigentlich als Hörbuch gehört habe, mich aber so in die Geschichte und vor allem in den Schreibstil verliebt habe, dass ich es mir noch als gedrucktes Buch nachgekauft habe. Es handelt sich um "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón (ausführliche Rezi hier). Das Buch spielt im Barcelona der Nachkriegszeit und man kann als Leser die düstere, graue Atmosphäre förmlich spüren. Der junge Daniel Sempere sucht sich im "Friedhof der vergessenen Bücher" den Roman "Der Schatten des Windes" aus und als er Nachforschungen zum Autor anstellt, gerät er in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe und schließlich in große Gefahr. Das Buch ist so stimmungsvoll, spannend und mitreißend geschrieben, dass man richtig in der Geschichte versinkt. Und da es auch um die Liebe zu Büchern geht, ist es fast ein Muss für jeden Buchliebhaber!

Kommentare

  1. Hallo Stffi,
    das ist eine feine und interessante Highlight-Auswahl! Ich habe von Benedict Wells alle Bücher gelesen und gehört, nur dieses einen nicht. An "Spinner" wage ich mich nicht ran. Es soll so anders sein und ich bin mir nicht sicher, ob es mir gefallen würde.
    Von Sarah Kuttner kenne ich "Mängelexemplar". Das Buch hatte mir sehr, sehr gut gefallen damals. "Wachstumsschmerz" subbt noch, soweit ich mich erinnern kann. "180° Meer" könnte mir auch gefallen. Habe es mal notiert.
    Von Petra Hülsmann habe ich viel gehört aber noch nichts gelesen. Und Zafóns "Der Schatten des Windes" habe ich vor vielen Jahren gelesen. Mochte aber den Schreibstil nicht so. Vielleicht war es die falsche Zeit für das Buch und mich. Evtl. lese ich es irgendwann nochmal.

    Ich habe einen Rückblick anhand von 30 Fragen gemacht. Falls es dich interessiert, welche 30 Bücher ich aus meinen 78 in 2017 gelesenen Büchern ausgewählt habe, kanns du ja mal HIER spicken kommen. ;-)
    GlG vom monerl

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    1. Hallo Monerl, vielen Dank für deinen Kommentar!Ich bin gespannt, ob du es mal mit "Spinner" probierst. Ich empfand es gar nicht so anders als die anderen Bücher. "Wachstumsschmerz" hat mir auch sehr gut gefallen, "Mängelexemplar" leider etwas weniger.
      Dein Rückblick klingt spannend, da schaue ich gerne mal vorbei.
      Liebe Grüße

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  2. Ach ich liebe die Bücher von Petra Hülsmann <3 Wenn man zwischendurch einfach mal etwas Leichtes braucht, sind diese Bücher einfach perfekt!

    Liebe Grüße
    Meiky

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    1. Ich mochte bisher auch jedes ihrer Bücher total gerne, nur das neueste habe ich noch nicht gelesen, liegt aber schon bereit :)
      Viele Grüße

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  3. Hallo Steffi,
    Von deinen Jahreshighlights kenne ich bisher leider noch kein Buch. Aber ich wollte schon sehr lange mal was von Zafon lesen. Da werde ich mit "Der Schatten des Windes" jetzt auf jeden Fall mal merken. :) Danke für den Tipp.
    Liebe Grüße, Julia

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