Rezension [Hörbuch]: "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" von T.J. Klune

Eine fantasievolle Geschichte über Toleranz und Akzeptanz.

Titel: Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte

Autor: T.J. Klune

Sprecher: Julian Horeyseck

Verlag: Random House Audio

 Gesamtspielzeit: 15 Stunden, 37 Minuten

Genre: Fantasy

Ungekürztes Hörbuch

Inhaltsangabe (Audible)

Linus Baker ist ein vorbildlicher Beamter. Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Sonderabteilung des Jugendamtes, die für das Wohlergehen magisch begabter Kinder und Jugendlicher zuständig ist. Linus' eintöniges Dasein ändert sich schlagartig, als er das Waisenhaus eines gewissen Mr. Parnassus' genauer unter die Lupe nehmen soll. Kaum dort angekommen, stellt Linus fest, dass Mr. Parnassus' Schützlinge eher etwas speziell sind - einer von ihnen ist möglicherweise sogar der Sohn des Teufels! Eher widerwillig lässt er sich auf dieses magische Abenteuer ein und erfährt dabei die größte Überraschung seines Lebens...

Meine Meinung

Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen an das Buch, da so viele Blogger und Rezensenten davon geschwärmt haben, dass ich am Ende doch ein klein wenig enttäuscht war. Es war absolut kein schlechtes Buch für mich, aber die große Begeisterung hat mich leider nicht packen können. 

Es geht um den 40-jährigen Linus Baker, der bei der Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger arbeitet und dessen Aufgabe es ist, Waisenhäuser zu überprüfen. Dabei ist Linus sehr gewissenhaft und hält sich streng an seine "Vorgaben und Verordnungen". Eines Tages erhält er vom allerhöchsten Management einen geheimen Spezialauftrag. Er soll vier Wochen lang ein Waisenhaus auf einer geheimnisvollen Insel mitten im Ozean inspizieren. Die sechs Kinder, die dort, im Waisenhaus des Mr. Parnassus, untergebracht sind, sind sehr speziell und laut Aussagen des Managements problematisch. Für Linus, der bisher noch nie am Meer war und auch sonst nur in seiner kleinen Welt lebt, beginnt mit diesem Auftrag ein magisches Abenteuer und eine Reise zu sich selbst. 

Alle Charaktere in dem Buch sind sehr eigenwillig und verschroben, aber auch auf ihre Weise liebenswert. Allerdings empfand ich gerade die Kinder als recht eindimensional. Der Protagonist Linus jedoch macht eine tolle Entwicklung durch. Er merkt, dass sich die magischen Kinder nicht in irgendwelche Regeln und Schubladen stecken lassen und dem Heimleiter Arthur Parnassus, sowie den Kindern, gelingt es, Linus festgefahrene Einstellung zu ändern. Darüber hinaus merkt Linus, dass er mehr vom Leben erwarten kann, als sein graues, eintöniges Dasein und er blüht regelrecht auf. 

Thematisiert werden Vorurteile und Ausgrenzung. Es geht darum, offen gegenüber dem Unbekannten zu sein und Andersartigkeit zu akzeptieren. Auch eine kleine, queere Liebesgeschichte findet ihren Platz in dem Buch. Alles in allem also tolle Botschaften, die mir aber manchmal ein wenig zu belehrend und zu plakativ daher kamen. 

Der Schreibstil ist humorvoll, locker und leicht, fast etwas kindlich. Als Hörbuch lässt es sich aber wunderbar hören, was sicher auch an dem guten Hörbuchsprecher liegt. 

Insgesamt war es für mich eine nette Geschichte, durchaus ein Wohlfühlbuch mit einer tollen Message, aber kein Highlight. 

Bewertung

Ich bewerte das Hörbuch mit 4 von 5 Sternen, da es sich um eine schöne, magische Wohlfühllektüre handelt, die ich gerne gehört habe, mir aber bei den Charakteren ein bisschen die Tiefe fehlte und ich die Botschaften etwas zu moralisierend empfand.

★★★★☆