Rezension [Hörbuch]: "Die Verlorenen" von Simon Beckett

Der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe.

Titel: Die Verlorenen

Autor: Simon Beckett
Sprecher: Johannes Steck
Verlag: Argon
Genre: Thriller
Gesamtspielzeit: 11 Stunden, 11 Minuten
Ungekürztes Hörbuch

Inhaltsangabe 

Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte. Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Seit sein Sohn Theo vor zehn Jahren spurlos verschwand, liegt sein Leben in Scherben. Damals brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Nun meldet Gavin sich überraschend und bittet um ein Treffen. Doch in dem verlassenen Lagerhaus findet Jonah nur seine Leiche, daneben drei weitere Tote. Fest in Plastikplane eingewickelt, sehen sie aus wie Kokons. Eines der Opfer ist noch am Leben. Und für Jonah beginnt ein Albtraum... Der Auftakt einer atemberaubenden neuen Thrillerserie von Bestsellerautor Simon Beckett. (Audible, ©Argon Verlag)

Meine Meinung

Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Simon Beckett gefreut, denn er ist einer meiner Lieblingsautoren im Thriller-Bereich. An seine David Hunter Reihe, von der ich ein großer Fan bin, kam das Hörbuch aber meiner Meinung nach nicht heran. 

Die zentrale Figur hier ist Jonah, der bei der bewaffneten Sondereinheit der Metropolitan Police arbeitet. Er bekommt unerwartet einen Anruf von seinem früheren besten Freund Gavin, zu dem er aber seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hat. Gavin bittet Jonah darum, ihn in einem abgelegenen Lagerhaus am Hafen zu treffen. Als dieser allerdings am Treffpunkt ankommt, findet er nur noch Gavins Leiche, sowie zwei weitere Tote und eine junge Frau, eingewickelt in Plastikfolie, die noch schwach atmet. Jonah wird selbst angegriffen, überlebt und gerät unter die Verdächtigen. Am Tatort wird auch das Blut von Owen Stokes gefunden und somit gibt es eine Verbindung zu Jonahs Sohn Theo, der vor zehn Jahren verschwand. Denn Owen Stokes war der Hauptverdächtige in dem Fall. Jonah macht sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit, denn ein Zufall kann das alles nicht sein.

Zu Beginn fand ich das Buch wirklich spannend und die düstere Atmosphäre hat mich gefangen genommen. Leider ließ das aber in der zweiten Hälfte nach. Zwar fehlte es nicht an Nervenkitzel, aber es wurde zunehmend unrealistisch. Zudem gab es sehr komplexe zwischenmenschliche Verflechtungen und wurde dadurch ein wenig zäh. 

Jonah handelt oft unüberlegt und wirkt sehr naiv für einen Polizisten einer Eliteeinheit. Zugegeben, seine Vergangenheit ist wirklich traurig und man versteht, dass er unglücklich und in gewisser Weise gebrochen ist, aber sein Charakter wirkte insgesamt doch zu schwach und ich konnte keine richtige Bindung zu ihm herstellen. 

Am meisten mochte ich den Blick in die Vergangenheit, denn die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart und zehn Jahre zuvor, als Jonahs Sohn Theo verschwand. Die Vergangenheit hat mich tatsächlich mehr interessiert als der aktuelle Fall, wobei ich natürlich neugierig war, wie schlussendlich alles zusammenhängt. Das Ende war für mich jedoch nicht richtig schlüssig und es ist auch noch nicht alles vollständig geklärt, sodass es sicher eine Fortsetzung geben wird. 

Der Schreibstil ist flüssig, so wie man es von Simon Beckett kennt und auch den Sprecher Johannes Steck mochte ich hier wieder sehr gerne. Seine Stimme passt einfach wunderbar zu so einem beklemmenden Thriller. Auch wenn mich die Geschichte nicht ganz überzeugen konnte, werde ich vermutlich den Folgeband lesen (oder hören ;)) und hoffe, dass dieser wieder etwas mehr mein Fall sein wird.

Meine Bewertung

Ich bewerte das Hörbuch mit 3 von 5 Sternen, da es für mich stark begann, aber dann doch etwas unglaubwürdig und zäh wurde.

★★★☆☆