Rezension: "Schändung" von Jussi Adler-Olsen
Titel: Schändung
Autor: Jussi Adler-Olsen
Verlag: dtv
Seitenzahl: 464
Genre: Krimi/ Thriller
Inhalt
Der zweite Fall für das Sonderdezernat Q der Kopenhagener Kriminalpolizei unter der Leitung
von Carl Mørck: Vor zwanzig Jahren wurde ein Geschwisterpaar in einem
Sommerhaus in Rørvig ermordet. Zwar hat ein Mann, Bjarne Thøgersen, den Mord
Jahre später gestanden und sitzt nun im Gefängnis, trotzdem landet die Akte auf
Carls Schreibtisch. Wer hat sie dort hingelegt und ist daran interessiert, dass
der Fall noch einmal genauer unter die Lupe genommen wird? Fakt ist, dass es
einige Ungereimtheiten gibt. Die Spur der nachfolgenden Ermittlungen führt
zu den Mitgliedern einer ehemaligen Internatsclique, die damals schon unter
Verdacht standen und zu denen auch Bjarne Thøgersen gehörte. Doch war er es
wirklich alleine oder ist er vielleicht gar nicht der Täter? Bei den
verdächtigen Ex- Internatsschülern, die schon früher für ihre Gewaltorgien
bekannt waren, handelt es sich inzwischen um bekannte, einflussreiche
Persönlichkeiten: den Schönheitschirurgen Ditlev Pram, den Börsenmarkler Ulrik
Dybbøl Jensen und den Designer Thorsten Florin. Und dann gibt es da noch
Kimmie, inzwischen obdachlos und auf der Straße lebend. Auch sie gehörte zur
Clique und scheint etwas zu wissen, was den drei Männern zum Verhängnis werden
könnte.
Das Sonderdezernat Q besteht nun außerdem nicht mehr nur aus
Carl und seinem Assistenten Assad, sondern hat Verstärkung durch die quirlige
Sekretärin Rose bekommen, mit der vor allem Carl noch seine Schwierigkeiten
hat.
Meine Meinung
Auch hier ging es mir wieder ähnlich, wie bei dem ersten
Fall von Carl Mørck: ich musste erstmal in die Geschichte reinfinden. Am Anfang
ist alles noch etwas wirr und es zieht sich für meinen Geschmack ein wenig.
Doch dann nimmt die ganze Story an Fahrt auf. Immer wieder gibt es Rückblicke
in die Vergangenheit. Dabei von den Gewalttaten der Internatsclique zu lesen
und zu verfolgen mit welcher enormen Brutalität sie vorgegangen ist, ließ mir
immer wieder Schauer über den Rücken laufen. Aber auch zum aktuellen Zeitpunkt
im Buch widerten mich die Gewohnheiten der drei einflussreichen Männer einfach
an, was ja durchaus so gewollt ist. Man kann sich kaum vorstellen, dass es
wirklich Menschen gibt, die so handeln und denken. Manchmal fand ich es aber
dann doch ein bisschen zuviel (von Prügelattacken, Drogenräuschen über perverse
Jagden bishin zum Missbrauch von wehrlosen Hilfsarbeiterinnen). Über Carl und
Assad muss man trotzdem des öfteren Schmunzeln, da sie sich so unähnlich und
die Dialoge manchmal einfach zum Schießen sind.
Das Schicksal von Kimmie hat mich sehr berührt. Es ist
wahnsinnig spannend zu verfolgen, wie sich alles so entwickelt hat, was
zwischen Kimmie und den Männern vorgefallen ist und warum sie auf der Straße
lebt.
Am Schluss kommt es zu einem spektakulären Showdown mit einem
für mich nicht ganz so unerwartetem Ende.
Ein tolles Buch, aber da ich es am Anfang etwas zäh fand:
4 von 5 Sternen
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