Rezension [Hörbuch]: "Ein ganz neues Leben" von Jojo Moyes

Titel: Ein ganz neues Leben
Autorin: Jojo Moyes
Sprecherin: Luise Helm
Verlag: Argon Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur/ Liebesroman
Gesamtspielzeit: 9 Stunden, 40 Minuten
Autorisierte Lesefassung

Inhalt

Louisa Clark hat sich nach dem Tod ihres Freundes Will sehr verändert. Sie lebt jetzt in einem Apartment in London, arbeitet in einer Bar am Flughafen und führt ein recht einsames Leben. Als sie sich bei einem Unfall schwer verletzt, muss sie zur Rehabilitation kurzzeitig wieder zu ihrer Familie ziehen. Das ist für sie alles andere als einfach, da das Verhältnis zu ihren Eltern nach Wills Tod sehr gelitten hat. Außerdem plagen Louisa Schuldgefühle. Sie beschließt, nicht ganz freiwillig, an einer Selbsthilfegruppe für Menschen, die jemanden verloren haben, teilzunehmen und lernt dadurch über Umwege den Sanitäter Sam kennen, mit dem sie sich sehr gut versteht. Obendrein tut sich mit der Teenagerin Lilly, die eines Tages vor Louisas Tür steht, eine Verbindung zu Will auf, mit der keiner gerechnet hat. 

Meine Meinung

Nachdem ich von "Ein ganzes halbes Jahr" sehr begeistert war, habe ich mir schon gedacht, dass der Folgeband das Buch wohl nicht toppen können wird. Doch trotzdem war ich neugierig darauf, wie es mit Louisa Clark weitergeht. 

Die Louisa, die man hier kennenlernt, ist eine ganz andere als im ersten Buch, was aber nach dem Verlust eines geliebten Menschen durchaus nachvollziehbar ist. Sie ist traurig, in sich zurückgezogen und verrichtet ihre Arbeit, die sie eigentlich schrecklich findet, wie eine Maschine. Das ändert sich, als Lilly in ihr Leben tritt. Lilly wird für sie zu einer Herausforderung. Auch Sam krempelt ihr Leben nochmal um. Ich mochte vor allem Sam und, nach wie vor, Louisa sehr gerne. Sam wirkte auf mich ein bisschen wie ein Fels in der Brandung und Louisa ist einfach liebenswert und sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse gern hinten an um anderen zu helfen. Mit Lilly tat ich mich etwas schwer. Sie fand ich oft einfach nur nervig. Auch wenn sie eine schwere Kindheit hatte und irgendwie auch noch hat, ist sie, meiner Meinung nach, zu rebellisch und denkt zu wenig nach in ihren Handlungen. 

Die Nebencharaktere gefielen mir hier auch nur zum Teil gut. Louisas Eltern beispielsweise mochte ich in diesem Buch überhaupt nicht. Ihre Problemchen und ihr Umgang damit waren für mich irgendwie übertrieben und überdreht. Wohingegen ich Wills Eltern, also sowohl Camilla als auch Steven Traynor, sehr sympatisch und authentisch fand. 

Die Geschichte an sich gefiel mir ganz gut, wobei auch hier ein paar Sachen dabei waren, die ich etwas unrealistisch und weit hergeholt fand. Ich möchte jetzt nicht spoilern, aber am Ende kam man sich ein bisschen vor als wäre London eine der gefährlichsten Städte mit den schlimmsten Ghettos. Aber die Entwicklung zwischen Sam und Louisa mochte ich sehr und auch Louisas Entscheidung am Schluss fand ich gut. Eigentlich lässt das Ganze ja noch Stoff für einen dritten Band offen. Mich würde es auf jeden Fall sehr interessieren wie es weitergeht. 

Die Sprecherin Luise Helm liest das Buch wieder ganz hervorragend. Ich kannte sie ja schon von vorherigen Hörbüchern der Autorin Jojo Moyes und wusste deshalb, dass mir ihre Stimme und ihre Art zu lesen und zu betonen sehr gut gefällt. Ich mag ihren sanften und klaren Klang und würde mir jederzeit wieder etwas von ihr vorlesen lassen. 

Alles in allem gebe ich dem Hörbuch 4 von 5 Sternen, da mich die Geschichte und die Charaktere nicht ganz so überzeugt haben wie im ersten Band "Ein ganzes halbes Jahr", ich das Hörbuch aber dennoch sehr gerne gehört habe.













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