Rezension: "Frauen, die ihre Stimme erheben. ROAR." von Cecelia Ahern

Titel: Frauen, die ihre Stimme erheben. ROAR. 
Autorin: Cecelia Ahern
Verlag: FISCHER Krüger
Seitenzahl: 352
Genre: Kurzgeschichten

Inhalt (Klappentext)

Wenn Frauen ihre Stimme erheben, wird der Alltag wunderbar und das Leben phantastisch: Dreißig Frauen, dreißig Storys voller Überraschungen, Phantasie und Aha-Erlebnisse.

Da ist die Frau, die im Boden versinkt und dort auf andere Frauen trifft. Oder die Frau, die auf ihrem Grundstück Zweifel sät. Eine andere Frau, deren Uhr so laut tickt, dass sie nicht schlafen kann, und eine, die aus ihrer Schublade herausklettert. Lauter Frauen, denen gerade dann Flügel wachsen, wenn sie es gar nicht erwarten. So wie es für uns alle in jedem Moment möglich ist, wenn wir nur auf uns selbst hören.

In ihren Romanen berührt Cecelia Ahern Millionen Leserinnen und Leser. Mit diesem besonderen Story-Projekt stellt sie mit sprudelnder Phantasie und liebevollem Humor die Fragen, die uns bewegen: Wer bin ich in dieser Welt? Und wer bestimmt das eigentlich? Was ist mir wirklich wichtig? Und was ist für Frauen alles möglich?

Meine Meinung

Das Buch habe ich mir auf der Buchmesse gekauft, auch wenn ich anfangs aufgrund des Titels etwas skeptisch war. Tatsächlich war es dann ganz anders als ich es erwartet habe. Die Geschichten sind voller Phantasie, es werden immer wieder Sprichwörter und Redensarten wortwörtlich umgesetzt - beispielsweise wachsen einer Frau tatsächlich Flügel, eine andere wird wirklich in eine Schublade gesteckt, wieder eine andere versinkt im Boden usw. Cecelia Ahern schreibt mit unglaublicher Kreativität und versteckt in jeder Geschichte eine schöne Botschaft. 

Was an den Geschichten auffällt, ist, dass jede Frau, um die es geht, namenlos ist, d.h. es wird immer nur von "der Frau" gesprochen. Soweit ich das gehört habe, hat die Autorin das bewusst so gemacht, damit der Leser bzw. die Leserin sich besser mit den Frauen in den Geschichten identifizieren kann. Am Anfang fand ich das ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit hat mich das nicht mehr gestört. Und ich bin mir sehr sicher, dass jede Frau sich in der ein oder anderen Geschichte wiederfinden wird. 

Auf meine Lieblingsgeschichten möchte ich kurz eingehen:

"Die Frau, die langsam verschwand" - 
Hier geht es um eine ältere Frau, die immer mehr verblasst und somit von anderen nicht mehr wahrgenommen wird. In der Geschichte steckt eine wichtige Botschaft und auch eine große Portion Gesellschaftskritik, da Frauen oft das Gefühl vermittelt bekommen, im Alter nicht mehr schön und attraktiv genug zu sein und vielleicht auch manchmal nicht mehr genug wert zu sein. Aber der Frau kann geholfen werden und ich möchte nun nicht zu viel von der Geschichte verraten. 

"Die Frau, die Zweifel säte" - 
In dieser Geschichte züchtet eine Frau ein ganzes Feld voller Zweifel bis ihr klar wird, warum sie die ganze Zeit so unsicher war. Ich dachte recht schnell, ich hätte die Geschichte durchschaut, aber am Ende wurde ich doch überrascht, was die Ursache der Zweifel angeht. 
Was mir an dieser Geschichte so gut gefallen hat, war, dass die Autorin es geschafft hat, das Zweifeln so gut zu beschreiben - dieses quälende, nagende Gefühl, was ich leider auch selbst sehr gut kenne und was sehr oft dazu führt, dass selbst alltägliche Entscheidungen schwer fallen. 

"Die Frau, die auf einen Zugwagen aufsprang" - 
Hier geht es um eine Frau, die auf den Gipfel eines Berges möchte und auf dem Weg immer wieder einer anderen Frau begegnet, die allerdings kein bestimmtes Ziel vor Augen hat. Das versteht die andere Frau nicht, denn ihr ist es nur wichtig, auf dem Berg anzukommen, egal wie und möglichst als Erste und dafür nutzt sie verschiedenste Transportmittel. Der anderen Frau wiederum ist es wichtig, ihren Weg mit jedem Schritt zu genießen und nicht an das Ziel zu denken. Welche der beiden Frauen ist wohl am Ende zufriedener? 

"Die Frau, die dachte, anderswo wäre das Gras grüner" - 
In dieser Geschichte geht es um eine Frau, die sich immer mit ihren Nachbarn vergleicht und die das Gefühl hat, dass es diesen besser geht und sie ein schöneres Leben haben. Doch ist das wirklich so und macht es überhaupt Sinn sich immer mit anderen zu vergleichen? Am Ende der Geschichte weiß man als Leser mehr.

Allerdings gab es in dem Buch nicht nur Geschichten, die mir gefallen haben. Es gab auch ein paar, die ich überhaupt nicht mochte, da sie meiner Meinung nach etwas zu abgedroschen und seltsam waren. Doch der Großteil hat mir gut gefallen und mich zum Nachdenken angeregt. Außerdem hat es Spaß gemacht, die Geschichten zu lesen, da der Einfallsreichtum der Autorin wirklich großartig ist und man durch den bildhaften, gefühlvollen, aber auch leichten Schreibstil schnell durch die Seiten kommt.

Bewertung

Ich bewerte das Buch mit 4 von 5 Sternen, da es mir größtenteils gut gefallen hat, mich die Kreativität von Cecelia Ahern immer wieder beeindruckt, aber auch ein paar Geschichten dabei waren, die ich nicht so mochte und die mir ein bisschen zu verrückt waren.


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