Rezension: "Das Meer so nah" von Fiona Blum

Ein wundervolles Buch mit tollen, vielschichtigen Charakteren, das meine Sehnsucht nach Irland wieder geweckt hat.

Lieblingszitat: "Und mit einem Mal hatte sie verstanden, was George Miller auf seiner Reise nach Irland zu finden gehofft und womöglich tatsächlich gefunden hatte: Eine Heimat, die nichts damit zu tun hatte, woher man stammte, wie man hieß und welche Sprache man sprach - eine Heimat der Seele."

Titel: Das Meer so nah
Autorin: Fiona Blum
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 320
Genre: Gegenwartsliteratur
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Klappentext

Lucy S. Harper ist Lehrerin für Mathematik in Manchester. Sie lebt allein, liebt die Welt der Zahlen und verabscheut Überraschungen. Wie den Anruf, den sie eines Tages erhält: Eine ihr unbekannte Frau namens Maureen teilt ihr mit, dass ihr Vater im Sterben liege und sie noch einmal sehen möchte. Zuerst glaubt Lucy an einen Irrtum, denn ihr Vater Peter ist wohlauf - von jenem George, der in Irland angeblich auf sie wartet, hat sie noch nie gehört. Doch als ihre Eltern äußerst seltsam reagieren, wird Lucy misstrauisch. Spontan beschließt sie, nach Irland zu reisen und der Sache auf den Grund zu gehen: Das erste Abenteuer ihres Lebens und ein Aufbruch zu ungeahnter Freiheit...

Meine Meinung

Dieses Buch habe ich ganz spontan bei einem Supermarkteinkauf im Urlaub mitgenommen, da mich der Klappentext angesprochen hat. Ich liebe Geschichten, die in Irland spielen und der Hinweis auf der Rückseite, dass es sich hier um eine "hinreißende Liebeserklärung an Irland" handelt, hat mich neugierig gemacht. 

Es geht um Lucy, eine 42-jährige Mathematiklehrerin, die sich ganz spontan entschließt nach Irland zu reisen, nachdem sie einen mysteriösen Anruf erhalten hat. Angeblich liegt dort nämlich ihr Vater George im Sterben. So ganz glauben kann sie die Geschichte nicht, denn ihr Vater Peter wohnt eigentlich in Manchester und erfreut sich bester Gesundheit. Wie kann es sein, dass dieser George meint, ihr Vater zu sein? Doch die Anruferin kannte Lucys ungewöhnlichen Zweitnamen Skye und irgendein Gefühl sagt ihr, sie sollte der Sache auf den Grund gehen.

In Irland lernt Lucy viele unterschiedliche Menschen kennen und jeder hat seine ganz eigene Geschichte, die die Autorin liebevoll in die Handlung mit einbaut. Ich mochte wirklich jeden einzelnen der Charaktere. Sie sind alle so eigen und doch so liebenswert. Lucy selbst braucht ein wenig bis sie sich öffnen kann und muss sich auch erst einmal an das Land und seine Leute gewöhnen. Eigentlich sollte es ja nur ein ganz kurzer Ausflug werden, aber es kommt anders als gedacht. 

In mir hat das Buch auf jeden Fall wieder die Sehnsucht nach Irland geweckt. Wenn ich von der weiten, grünen, hügeligen Landschaft lese, von dem unbeständigen Wetter, von den Schafen und von den mystischen Märchengestalten, von denen die Einwohner selbst immer sprechen, geht mir einfach das Herz auf. Ich finde, es ist der Autorin ganz toll gelungen, den irischen Charme rüberzubringen. Ihr Schreibstil ist sehr einfühlsam und hinterlässt beim Lesen ein wohliges Gefühl. 

Auch die Geschichte hat mir gefallen, da man neugierig mitverfolgt, wie Lucy auf den Spuren von George seine Vergangenheit erkundet. Das Ende habe ich nicht so vorhergesehen, wie es sich dann schlussendlich aufklärt.

Ich kann dieses Buch vollen Herzens weiterempfehlen und werde bald auch noch die anderen Bücher der Autorin lesen, da ich wirklich begeistert bin. 

Bewertung

Ich bewerte das Buch mit 5 von 5 Sternen, da für mich einfach alles gestimmt hat: die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, der behagliche Schreibstil und nicht zuletzt auch die Geschichte. 

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