Rezension: "What if we stay" von Sarah Sprinz

Good Guy meets Bad Girl

"Und weißt du, in dieser ganzen Sache mit der Liebe geht es letztendlich nur darum, sich für die Person zu entscheiden, von der du am liebsten verletzt werden möchtest."

Titel: What if we stay
Autorin: Sarah Sprinz
Verlag: Lyx
Seitenzahl: 480
Genre: Liebesroman

Inhalt (Klappentext)

Er steht für alles, was sie verabscheut. Ihrem Herzen lässt er dennoch keine Wahl.

Amber Gills hat alles verloren: ihren Studienplatz, den Respekt ihrer Eltern und sämtliche Hoffnung, jemals genug zu sein. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters erhält sie die Chance, ihren Abschluss zu retten. Als sie sich im Gegenzug im Architekturbüro ihrer Eltern beweisen soll, bietet Emmett ihr seine Hilfe an. Er ist engagiert, zuvorkommend, ein Vorzeigestudent - und damit das exakte Gegenteil von Amber. Dass ihr Herz in seiner Gegenwart schneller klopft, kann Amber dennoch nicht verhindern. Was sie nicht ahnt: Mit dem gemeinsamen Projekt setzt sie nicht nur Emmetts Vertrauen aufs Spiel...

Meine Meinung

Der zweite Teil der "University of British Columbia"-Reihe konnte mich leider nicht ganz so begeistern wie der erste Teil. Dennoch überzeugt das Buch mit Themen, über die man immer noch viel zu selten liest. 

Aber zunächst einmal zur Handlung: Anstatt sich um ihr Architekturstudium in Toronto zu bemühen, hat Amber Gills ihre Zeit lieber mit Feiern verbracht, was ihr nun zum Verhängnis wird. Sie wird exmatrikuliert. Durch den Einfluss ihres Vaters - einem renommierten Architekten, der an der University of British Columbia lehrt - hat Amber aber die Möglichkeit, ihr Studium in Vancouver fortzusetzen. Außerdem soll sie sich in dem Architekturbüro ihrer Eltern mit einbringen. Im Zuge dessen soll sie Pläne für ein neues Bauprojekt erstellen und diese dann auf einer großen Konferenz präsentieren. Amber ist völlig überfordert und bittet schließlich Emmett, den Streber ihres Jahrgangs, um Hilfe. Und obwohl er eigentlich überhaupt nicht der Typ Mann ist, auf den Amber normalerweise steht, fühlt sie sich nach und nach immer mehr zu Emmet hingezogen.

Anfänglich dachte ich, dass ich mich mit der Protagonistin Amber schwer tun werde, aber das war ganz und gar nicht der Fall. Zwar ist sie zu Beginn noch ein wenig anstrengend, aber das legt sich sehr schnell und im Laufe des Buchs macht Amber eine tolle Entwicklung durch. Sie merkt, dass sie oft zu oberflächlich urteilt und reflektiert sich selbst und ihr Verhalten. Auch ihre Selbstzweifel konnte ich sehr gut nachvollziehen. Mit Emmett hatte ich jedoch so meine Probleme. Er war mir irgendwie zu glatt und blieb meiner Meinung nach ein wenig blass. Mir fehlte das gewisse Etwas an ihm. Ich mochte es jedoch, dass die klassischen Rollenbilder "Bad Boy, Good Girl" hier vertauscht wurden und dass das Buch unter anderem thematisiert, dass auch Übergriffe von Frauen auf Männer nicht in Ordnung sind und dass Männer genauso wie Frauen Unsicherheiten in Bezug auf ihre Sexualität haben können. 

Außerdem beschäftigt sich der Roman mit emotionalem Missbrauch und Missbrauch innerhalb einer Beziehung - hochsensible Themen, die Sarah Sprinz sehr feinfühlig in die Handlung eingewebt hat und über die es wichtig ist, zu sprechen. 

Neben diesen eher schwierigen Inhalten, spielt natürlich auch die Architektur eine große Rolle, die zugegebenermaßen nicht so ganz mein Thema war und bei der ich mir manchmal gewünscht hätte, dass sie etwas weniger Raum einnimmt. Was mir hingegen wieder recht gut gefallen hat, war Ambers Leidenschaft für das Eiskunstlaufen, über die ich gerne gelesen habe.

Insgesamt braucht das Buch meiner Meinung nach eine Weile, bis es richtig in Fahrt kommt und die Handlung plätschert so vor sich hin. Stellenweise war es mir auch ein bisschen zu kitschig und ich war ein wenig genervt davon, dass Emmett "ja so perfekt ist". Trotzdem fand ich es unheimlich toll, wie Sarah Sprinz hier die Entwicklung einer respektvollen Liebe zueinander geschildert hat und auch ihr Schreibstil ist wieder sehr berührend und gefühlvoll. Am Ende gab es mir nochmal ein bisschen zu viel Drama, aber alles in allem ist es ein lesenswertes Buch und ich freue mich schon auf den dritten und letzten Band der Reihe.

Bewertung

Ich bewerte das Buch mit 3 von 5 Sternen, da es sehr ernste und bedeutsame Themen behandelt, der männliche Protagonist und die Architektur jedoch nicht ganz mein Fall waren. 

★★★☆☆








Kommentare

  1. Hallo Steffi,

    die Reihe hatte ich bislang noch gar nicht im Blick.

    Aktuell lese ich auch wieder mal sehr gerne den ein oder anderen Liebesroman. Daher hast du mich mit dieser Rezension sehr neugierig gemacht.

    Architektur wäre jetzt vermutlich auch kein Thema, was mich begeistern könnte. Auch, wenn diese nur am Rande erwähnt wird, kann ich deinen Kritikpunkt aus eigener Erfahrung heraus gerade sehr gut nachvollziehen. Ich habe vor Kurzem auch ein Buch gelesen, bei der die Charaktere sich für Exponate aus dem Museum und Meeresbiologie interessiert haben. Diese Leidenschaft wurde dann auch thematisiert. Ich konnte mich da aber irgendwie so gar nicht reinfühlen ;o)

    Die Themen emotionaler Missbrauch und Missbrauch innerhalb einer Beziehung klingen dahingegen schon wieder sehr interessant.

    Schade ist natürlich, dass Emmett etwas blass erschienen ist. Auch das ist ein Punkt, der für mich sehr wichtig ist. Ich muss mich irgendwie in die Figuren hineinfühlen können. Gelingt das nicht, hat es die Geschichte auch entsprechend schwerer bei mir zu punkten.

    Ich danke dir für diese interessante Buchvorstellung.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo liebe Tanja,
      vielen Dank für deinen langen Kommentar! Den ersten Band der Reihe "What if we drown" fand ich wirklich richtig toll und den kann ich nur empfehlen. Vielleicht wäre das etwas für dich. Ich bin auch schon sehr gespannt auf Band 3, denn über diesen habe ich schon soviel Positives gelesen. Ich hoffe, dass er mich auch so mitreißen kann, wie viele der Rezensenten und dass ich die ganze Reihe abschließend in positiver Erinnerung behalten kann. Sarah Sprinz' Schreibstil gefällt mir auf jeden Fall sehr.
      Mit dem Buch, in dem es u.a. um Meeresbiologie geht, hast du mich jetzt glatt ein wenig neugierig gemacht, auch wenn es sehr schade ist, dass das kein Thema für dich war. Es ist wirklich ein bisschen mühsam, wenn man an einem Thema so gar kein Interesse hat und dieses dann soviel Raum einnimmt.
      Liebe Grüße, Steffi

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  2. Hallo Steffi,

    schade, dass du mit Emmett nicht warm geworden bist. Ich mochte ihn sehr und fand es auch mal eine schöne Abwechslung, dass er absolut nicht dieser sprücheklopfende Frauenheld ist, der einem sonst so oft in Büchern begegnet.
    Mit dem Drama am Ende haben die beiden es für meinen Geschmack aber auch ein wenig übertrieben.

    Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit Band 3, der thematisch wieder völlig anders ist - und auch ohne Architektur auskommt ;)

    Viele Grüße
    Anja

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    1. Hallo Anja,
      ich fand Nice Guy Emmett auch mal eine tolle Abwechslung zu dem allseits bekannten Bad Boy in dem Genre. Trotzdem war er einfach nicht so richtig meins.
      Vielen Dank ♥ und ich bin schon sehr gespannt auf Band 3.
      Ganz liebe Grüße, Steffi

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  3. Hallo liebe Steffi,

    den ersten Band der Reihe höre ich aktuell als Hörbuch und bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht. Emmett mag ich als Nebencharakter des ersten Bandes schon sehr gerne, deshalb bin ich gespannt auf seine Erlebnisse mit Amber im zweiten Band. Viel Spaß mit dem dritten Band :)

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Hallo Lisa,
      vielen Dank! Ich wünsche dir auch noch ganz viel Freude mit der Reihe und bin schon gespannt auf deine Rezensionen :).
      Allerliebste Grüße, Steffi

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