Rezension: "Flaming Clouds" von Gabriella Santos de Lima

 Ein gefühlvoller Liebesroman mit überladenem künstlerisch-poetischen Schreibstil.

❤ "Nick und ich, eine ruckelnde Flugzeugkabine, zwei Lichtmeere, das Cockpit und das All. Abertausende Galaxien mit ihren Sonnen und Planeten. Für einen Moment fühlte ich mich seltsam verloren." ❤

❤ "An Wut festzuhalten war, wie einen Feuerstein zu werfen und sich selbst an ihm zu verbrennen." ❤

Titel: Flaming Clouds - Der Himmel in deinen Farben
Autorin: Gabriella Santos de Lima
Verlag: Piper
Seitenzahl: 416
Genre: Liebesroman

Klappentext

Flugbegleiterin Olivia hatte nie vor, sich zu verlieben – schon gar nicht in den attraktiven, grüblerischen Nicholas Saint James. Der frisch ausgebildete Pilot scheint genauso arrogant zu sein wie seine Kollegen im Cockpit. Doch je näher sich die beiden kommen, desto deutlicher kann Olivia sehen, was für ein Mensch Nick wirklich ist: ein verlorener Künstler, der seinen größten Traum aufgeben musste. Mit jedem Blick aus seinen faszinierenden Augen bringt er ihre Gefühle aufs Neue durcheinander. Und Olivia muss sich fragen, ob sie ihr Herz wirklich in seine Künstlerhände legen möchte…

Meine Meinung

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, denn immer wieder habe ich von dem tollen poetischen Schreibstil gelesen, was mich neugierig gemacht hat. Leider hat mich genau dieser Schreibstil so gar nicht überzeugen und abholen können. 

Zunächst aber kurz zum Inhalt. Olivia arbeitet als Flugbegleiterin - aber nur, um sich ihren Traum von einem Mathestudium an der Oxford Universität zu finanzieren. Am Londoner Flughafen trifft sie auf den Piloten Nick, den sie bereits aus ihrer Schulzeit kennt. Sein Herz schlägt für die Kunst, aber in seiner Familie ist das Fliegen Tradition und man wird Pilot. Obwohl Olivia nicht gern an ihre Schulzeit erinnert wird, kommen sich die Beiden näher - bis Olivia erfährt, dass eine Person, die sie früher sehr verletzt hat, in Nicks Leben eine große Rolle spielt. Zusätzlich ist Olivia auf der Suche nach ihrem Vater, an den sie kaum Erinnerungen hat.

Das Hauptaugenmerk des Buchs liegt tatsächlich auf dem Schreibstil, der sehr künstlerisch-poetisch ist. Für mich war er allerdings einfach zu überladen, zu erdrückend und irgendwie erschien er mir sehr gewollt. Es gab unheimlich viele Wortneuschöpfungen und Wiederholungen. Die Geschichte und die Charaktere gingen meiner Meinung nach durch den außergewöhnlichen Schreibstil etwas unter. 

Olivia und Nick blieben recht blass, auch wenn sie mir beide durchaus sympathisch waren. Es fehlte mir einfach etwas um ein richtiges Gespür für die Beiden zu bekommen - also dafür, wer sie sind und was sie ausmacht (außer Zahlen und Kunst). Auch die Nebencharaktere, wie Olivias Mitbewohnerinnen Lilah und June oder Nicks Mentorin Drake, blieben absolut farblos. Trotzdem wurden die Emotionen von Olivia und Nick ganz gut rübergebracht, auch wenn sie mir teilweise etwas zu dramatisiert waren. Alles war sehr gefühlsbetont.

Die Handlung rückte, wie gesagt, ziemlich in den Hintergrund und hatte ihre Längen. Ich musste mich teilweise ein bisschen zwingen dranzubleiben und bin gedanklich immer wieder abgeschweift, was kein gutes Zeichen ist. Gegen Ende hin gefiel mir das Buch etwas besser und der Schluss war alles in allem zufriedenstellend. Trotzdem werde ich von der Autorin wohl nichts mehr lesen, da der Schreibstil einfach nichts für mich ist.

Bewertung

2 von 5 Sterne

★★☆☆☆








Kommentare

  1. Hallo liebe Steffi,
    ich muss ja sagen, dass ich einen poetischen Schreibstil durchaus zu schätzen weiß. Aber er muss natürlich gut gemacht sein. Ich denke da gerade an Anne Freytag, die ja auch einen besonderen Stil hat, wie sie Geschichten erzählt.
    Dass hier dann aber die Figuren und die Handlung zu kurz gekommen sind, ist sehr schade. Beides für sich genommen wäre mir wichtig bei einem guten Buch. Wenn dann aber beide Punkte vernachlässigt wurden, dann kann ich gut verstehen, dass du hier nur 2 Sternchen vergeben konntest.
    Aber vermutlich ist es bei der Vielzahl der Bücher, die wir so lesen, eben auch nicht möglich, dass jedes immer ein Volltreffer ist :o)

    Ich wünsche dir einen schönen Start in dein Wochenende.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo Tanja,
      ich mag poetisch geschriebene Bücher an sich auch recht gerne, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe, aber hier war es einfach zu viel des Guten. Zumindest für mein Empfinden. Was du über Anne Freytag schreibst, macht mich allerdings sehr neugierig. Da habe ich ja auch noch ein Buch auf dem SuB.
      Ganz liebe Grüße und auch dir ein schönes We, Steffi

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