Rezension: "Die Gerechte" von Peter Swanson

Titel: Die Gerechte
Autor: Peter Swanson
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 416
Genre: Thriller

Inhalt (Klappentext)

Eine Flughafenbar in London. Es ist Abend, und Ted Severson wartet auf seinen Rückflug nach Boston, als eine attraktive Frau sich neben ihn setzt. Kurz darauf vertraut er der geheimnisvollen Fremden an, dass seine Frau ihn betrogen hat. Mit ihrer Reaktion jedoch hat er nicht gerechnet: Sie bietet ihm Hilfe an - beim Mord an seiner Ehefrau. Ein Trick? Ein morbider Scherz? Oder ein finsteres Rachespiel, das nur ein böses Ende nehmen kann?

Meine Meinung

Der Sticker auf dem Cover, der einen unheimlich cleveren und wendungsreichen Thriller in Aussicht stellt, verspricht definitiv nicht zuviel, denn das Buch überrascht mit immer wieder neuen Intrigen, sodass keine Langeweile aufkommt.

Am Anfang lernt man als Leser Ted und Lilly kennen. Ted, ein Mann, der durch Aktienhandel reich geworden ist, hat seine Frau Miranda dabei beobachtet, wie sie mit dem Bauunternehmer Brad fremdgegangen ist und äußert gegenüber Lilly leichtfertig, dass er sie dafür am liebsten umbringen würde. Lilly wiederum geht sofort auf diese Äußerung ein und möchte Ted dabei helfen, Miranda zu töten. Doch werden die Beiden ihr Bargeplänkel wirklich in die Tat umsetzen? 

Nach und nach liest man immer wieder aus anderen Perspektiven, was mir sehr gut gefallen hat, da man so die Geschehnisse immer wieder aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. 

Für mich waren die Charaktere zwar interessant - allem voran natürlich Lilly, die der rote Faden in dem Buch ist - aber leider durchweg alle nicht nachvollziehbar in ihren überzogenen Handlungen. Keiner war sympathisch, alle waren irgendwie kaltherzig und berechnend. Ich glaube, dass das der Grund dafür ist, weshalb mich das Buch, trotz der Spannung, nicht zu 100 Prozent begeistern konnte. Trotzdem muss man natürlich sagen, dass wahrscheinlich nur so das Buch funktioniert. Lilly z.B. hat ganz eigene Vorstellungen von Gerechtigkeit und davon, wer den Tod verdient und Schuldgefühle sind ihr fremd.  

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar, sodass man schnell durch die Seiten kommt und das Ende des Buchs hat mir auch ziemlich gut gefallen, da es einerseits recht offen ist, andererseits aber noch einen Knaller bereit hält.

Lieblingszitat

"Wir sahen uns in die Augen und brauchten keine Worte. Wir verstanden, dass Überleben alles war. Es war der Sinn des Lebens. Und ein anderes Leben zu nehmen war in vielerlei Hinsicht der großartigste Ausdruck dessen, was es hieß, am Leben zu sein."

Bewertung

Ich bewerte das Buch mit 4 von 5 Sternen, da es ein spannender und empfehlenswerter Thriller ist, bei dem mir persönlich nur ein bisschen ein Sympathieträger gefehlt hat. 
Vielen Dank an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Random House für das Rezensionsexemplar! 


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