Rezension: "Crave" von Tracy Wolff
Stimmungsvolle Romantasy im eisigen Alaska mit nicht ganz überzeugender Liebesgeschichte.
"Man kann die Augen verschließen, um nicht zu sehen, aber nicht das Herz, um nicht zu fühlen."
Autorin: Tracy Wolff
Verlag: dtv
Seitenzahl: 688
Genre: Fantasy/ Romantasy
Inhalt (Klappentext)
Grace verschlägt es nach dem Tod ihrer Eltern ausgerechnet in die Wildnis von Alaska, wo ihr Onkel ein mysteriöses Internat leitet: die Katmere Academy. Und die Schüler sind nicht weniger rätselhaft, allen voran Jaxon Vega, zu dem Grace sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt - trotz aller Warnungen, dass sie in seiner Nähe nicht sicher ist. Denn Jaxon hat ein gefährliches Geheimnis und Grace muss sich fragen, ob sie wirklich zufällig in Alaska ist, oder ob jemand sie hergebracht hat ... als Köder.
Meine Meinung
Da ich mal wieder richtig Lust auf einen Vampirroman hatte, habe ich mich sehr auf "Crave" gefreut. Ich wollte mich gerne wieder so fühlen, wie damals beim Lesen von "Twilight". Leider hat das aber nicht so ganz funktioniert. Ob es wirklich an der Geschichte lag oder an meinem mit 33 Jahren nicht mehr ganz so jugendlichem Alter, kann ich schwer sagen. Vielleicht würde ich heute auch "Twilight" in einem ganz anderen Licht sehen. Aber kommen wir erst einmal zum Inhalt von "Crave", dem 1. Teil der "Katmere Academy Chroniken".
Grace hat ihre Eltern verloren und muss nun aus dem sonnigen San Diego in das eisige Alaska ziehen, um dort auf das Internat ihres Onkels zu gehen und unter seiner Obhut zu leben. Auch ihre Cousine Macy wohnt an der sogenannten Katmere Academy und mit ihr soll sie sich in Zukunft das Zimmer teilen. Doch die Katmere Academy scheint kein normales Internat zu sein, denn es gehen seltsame Dinge vor sich und Grace gerät immer wieder in gefährliche Situationen. Und dann gibt es da noch Jaxon - einen Jungen, vor dem jeder Respekt zu haben scheint und der eine unglaubliche Macht und Autorität ausstrahlt. Er will Grace einfach nicht aus dem Kopf gehen.
Da Grace lange nichts hinterfragt, erfährt sie erst sehr spät, dass es sich bei der Katmere Academy um ein Nobelinternat für Schüler mit paranormalen Hintergrund handelt. Ich denke, soviel kann ich verraten, denn durch die Werbung und auch den englischen Klappentext weiß man bereits, dass Jaxon ein Vampir ist. Neben Vampiren gibt es aber noch andere übernatürliche Wesen an der Schule, was ich sehr spannend fand.
Grace ist ein sehr humorvoller, schlagfertiger und offener Charakter. Etwas nervend empfand ich ihre extreme Schwärmerei für Jaxon. Sie ist regelrecht schockverliebt, ohne überhaupt etwas über ihn zu wissen. Gerade am Anfang verhält sich Jaxon wie ein Arschloch gegenüber Grace und trotzdem ist sie wahnsinnig von ihm angezogen. Auch ihre Trauer kam mir viel zu kurz. Ihre Eltern sind gerade erst vor einem Monat gestorben und ihr Seelenschmerz findet meist nur kurz am Rande mal Erwähnung, ist aber schnell vergessen, sobald Jaxon auftaucht. Zu Jaxon sollte man sich, denke ich, sein ganz eigenes Bild machen. Ich war nicht so sehr von ihm angetan. Besonders lieb gewonnen habe ich aber Macy, Grace´ Cousine, die sehr warmherzig, hilfsbereit und farbenfroh ist.
Das frostige Alaska als Setting und auch die Idee hinter dem Internat gefiel mir unheimlich gut. Dass die Polarlichter eine entscheidende Rolle spielen, macht das ganze nochmal mehr besonders. Nicht so gut gefiel mir jedoch, wie schon erwähnt, die Liebesgeschichte. Mir wird einfach viel zu schnell von Liebe gesprochen, sodass ich es kaum ernst nehmen konnte. Trotz allem, der Anfang und das Ende des Buchs haben mich sehr gefesselt. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der mich extrem neugierig auf den nächsten Band macht und es gab zum Schluss auch noch drei Kapitel aus Jaxons Sicht, die ich sehr mochte.
Der Schreibstil ist sehr jugendlich und das Buch liest sich wirklich leicht weg und man kommt schnell voran, obwohl es ein ziemlicher Brocken ist. Auch die wunderschöne Aufmachung der 1. Auflage mit dem roten Farbschnitt möchte ich noch erwähnen. Das Buch ist ein absoluter Hingucker im Bücherregal!
Bewertung
Ich bewerte das Buch mit 3 von 5 Sternen, da zwar die Liebesgeschichte nicht so meins war, es mich ansonsten aber wirklich gut unterhalten hat und ich das Setting sehr mochte.
★★★☆☆
Hallo Steffi,
AntwortenLöschenda nutze ich doch gleich die Zeit am Morgen beim ersten Tee und schaue mal, was du so in letzter Zeit gelesen hast^^
"Crave", ich muss gleich sagen, ich bin kein Fan von Vampirromanen und habe Twilight auch erst gelesen, als alle Fans wahrscheinlich den 8. Re-Read gemacht haben. Und ich bin auch nur bis Band 3 gekommen. Band 4 steht immer noch im SuB-Regal. Ich war nicht ganz abgeneigt von der Twilight-Story, hinterließ bei mir aber auch keinen Wow-Effekt (aber ich war damals bereits Mitte 20, schieben wir es aufs Alter). Denke auch, dass dies der Grund ist, warum dieser Reihenauftakt nicht ganz deins war. Ich habe schon sehr viele begeisterte 5 Sterne Rezensionen gelesen, auch das Hörbuch wurde sehr gelobt, ABER auf dem Youtube-Kanal "Buchschnack" habe ich auch eine sehr amüsante 1 Sterne Bewertung gesehen, wo auch lediglich das Setting gelobt wurde, welches mich auch ansprechen würde. Also schön, dass du dich mit deinen 3 Sternen nun in der Mitte einreihst. Wirst du die Reihe weiterverfolgen?
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
Löschenschade, dass Twilight dich nicht so richtig überzeugen konnte, aber ich kann es irgendwie auch nachvollziehen. Ich habe vor kurzem die Filme noch einmal anschauen wollen und habe plötzlich überhaupt nicht mehr verstanden, wie ich das mal gut finden konnte. Aber nun ja, die Filme sind denke ich nochmal eine andere Sache als die Bücher. Mal sehen, ob ich die Reihe irgendwann noch einmal lese oder ob ich mich einfach damit begnüge, dass ich mit den Büchern damals eine wirklich schöne Zeit hatte.
Die Buchrezension von "Buchschnack" zu "Crave" habe ich mir auch angesehen und die war wirklich zum Schmunzeln :D.
Ich werde die Reihe auf jeden Fall erst einmal weiterverfolgen. da mich das Ende noch sehr sehr neugierig gemacht hat, wie es weitergeht.
Ganz liebe Grüße, Steffi
Liebe Steffi
AntwortenLöschenEine Vampirroman-Phase hatte ich auch einmal, obwohl ich "Twilight" erst vor einigen Jahren gelesen (und mitten im zweiten Band abgebrochen) habe. Aber ich weiss noch, dass ich einen unglaublich doof-unterhaltsamen Roman gelesen habe, Moment, ich such den mal für dich .... *stöber*...*stöber*.... Taraaaaaa: https://samtpfotenmitkrallen.blogspot.com/2012/10/hubsch-in-alle-ewigkeit.html
Aber falls du mal etwas anspruchsvolleres (und wesentlich intelligenteres) lesen möchtest, dann schau dir doch gerne mal die Trilogie von Deborah Harkness an. Damit bist du dann sicher auch eine Weile beschäftigt, es gibt bereits eine lose anschliessende Fotsetzung ;-)
Alles Liebe
Livia
Hallo liebe Livia,
Löschenohje, fandest du Twilight so schlecht?
Die von dir empfohlene Trilogie werde ich mir gleich einmal anschauen. Das klingt wirklich gut. Vielen Dank für deinen Tipp ♥!
Ganz liebe Grüße, Steffi
Hi Steffi,
AntwortenLöschenich finde es total spannend, dass du das Buch so empfunden hast - bisher habe ich entweder super begeisterte Stimmen gehört oder Leute, die gar nichts daran mochten. Ich habe das Buch im September beendet und liege ebenso wie du im Mittelfeld. Die Liebesgeschichte war für mich viel zu drüber und ziemlich klischeehaft, und es hat mich gestört, dass die Protagonisten nicht merkt, was alles in der Akademie seltsam ist und die Auflösung so ewig braucht. Das Setting war ebenfalls ein Pluspunkt für mich!
Fast vergessen: Ich wünsche dir einen ganz tollen Rutsch für 2022!
LöschenAlles Liebe
Fina
Hallo liebe Fina,
Löschendas stimmt. Man hat das Gefühl, entweder die Leute lieben das Buch oder sie hassen es. Da sind wir uns ja ziemlich einig, indem wir beide irgendwo dazwischen liegen. Wirst du die Fortsetzung lesen?
Dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Liebe!
Steffi