Rezension: "Starkes weiches Herz" von Madeleine Alizadeh

Ein zeitgemäßes Buch zum Reflektieren über sich selbst und die eigene Lebensweise.

Titel: Starkes weiches Herz
Autorin: Madeleine Alizadeh
Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 304
Genre: Ratgeber/ Persönlichkeitsentwicklung

Inhalt (Klappentext)

Der Mut und die Liebe, die Stärke und das Weiche: Diese vermeintlichen Gegensätze begleiten Madeleine Alizadeh täglich. Sie ist als DARIADARIA die wohl einflussreichste deutschsprachige Influencerin und setzt sich mutig und voller Liebe für eine Welt ein, in der wir uns respektvoll und tolerant begegnen. In ihrem Buch zeigt sie ihr starkes und zugleich weiches Herz und ermutigt uns alle, für uns selbst und unsere Werte einzustehen.

Meine Meinung

Der Titel "Starkes weiches Herz - wie Mut und Liebe unsere Welt verändern können" sprach mich direkt an, sodass meine Neugierde auf das Buch geweckt war. Nach der Lektüre muss ich leider sagen, dass ich ein kleines bisschen enttäuscht bin.

Das Buch hat teilweise biographische Züge, ist aber insgesamt eher ein Ratgeber, der in Richtung Persönlichkeitsentwicklung geht. Madeleine Alizadeh spricht verschiedenste Themen an. Es geht unter anderem um Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Selbstbestimmung, Nachhaltigkeit, Minimalismus, Feminismus und vor allem um die Liebe, sich selbst und anderen gegenüber.

Das Buch gibt einem durchaus Denkanstöße, allerdings war mir vieles nicht neu. Auch fand ich, dass Madeleine versucht hat, unheimlich viele Themen in dem Buch unterzubringen, diese aber dadurch oft zu oberflächlich behandelt wurden. Es gibt zahlreiche Verweise zu verschiedenen Büchern, Essays und TED-Talks. Teilweise fühlte ich mich, als lese ich eine wissenschaftliche Zusammenfassung der entsprechenden Werke. Der Themenwechsel war sehr sprunghaft und es war kein richtiger roter Faden zu erkennen. Dadurch konnte man die Kapitel allerdings gut unabhängig voneinander lesen. Am besten gefielen mir persönlich die Kapitel über Minimalismus und auch das Kapitel über das alleine Reisen hat es mir sehr angetan. Nicht so gefallen hat mir dagegen, dass das Buch an einigen Stellen sehr selbstdarstellerisch wirkt. Das machte die Autorin für mich nicht so sympathisch und auch nicht so nahbar.

Die Sprache ist jedoch einfach, klar und verständlich und alles in allem war es ein gutes Buch, mit Themen, die auf der Höhe der Zeit sind, auch wenn ich mir etwas mehr Aha-Erlebnisse erhofft habe.

Was nehme ich aus dem Buch mit?
- Zitate aus dem Buch

"Perfektionismus, oft als positive Eigenschaft dargestellt, ist in seinem Ursprung eine tiefgründig negative Emotion. Pure Angst. Perfektionismus ist die tiefe Angst, so wie man ist, nicht zu genügen. Die Angst davor, als unvollkommener Nichtsnutz enttarnt zu werden. Perfektionismus ist der Tod aller Neugier, Unbekümmertheit, er erstickt menschliche Verbindung oder das Potenzial dafür."

"Die Wut ewig zu unterdrücken, wird uns erschöpft und krank machen. Denn lange an Ärger festzuhalten, statt ihm Luft zu geben, bedeutet, dass wir mit dem Umstand oder der Person, mit der wir verärgert sind, verbunden bleiben, und zwar auf eine ungesunde Weise."

"Wir können und müssen Wut, nachdem wir sie rauslassen, in etwas verwandeln, was Leben spendet: Gerechtigkeit, Mitgefühl, Veränderung."

"Wir müssen uns klarmachen, dass viele Dinge, die wir anderen Menschen vorwerfen, nichts mit diesen Menschen, sondern mit uns zu tun haben."


"Weniger zu besitzen oder dabeizuhaben, bedeutet eher spüren zu können, was man eigentlich wirklich braucht, um glücklich zu sein. Eine äußere Leere, die zu einer inneren Fülle führt, sozusagen."

"Alleinsein ist eine Art der Selbstermächtigung, der Vertrag, den man mit sich selbst eingeht und der besagt: Du kannst dich auf dich verlassen. Bedingungslos zu lieben bedeutet, mit sich allein zurechtkommen zu können. Alleinsein kann, aber muss niemals in Einsamkeit resultieren, wenn richtig dosiert."

Bewertung

Ich bewerte das Buch mit 3 von 5 Sternen, da es prinzipiell einen interessanten Inhalt hat, ich mir nur etwas mehr Tiefe gewünscht hätte und mir die Autorin oftmals zu unnahbar wirkte, sodass ich mich nicht mit ihr identifizieren konnte.

★★★☆☆












Kommentare

  1. Liebe Steffi

    Das Buch war eine Weile lang überall zu sehen und ich habe es mir damals auf die Wunschliste gesetzt. Aber ich lese immer mal wieder auch kritische Stimmen, weshalb ich wohl einfach die Augen danach offen halte. Vielleicht finde ich es bald einmal in einem offenen Bücherschrank oder gebraucht.

    Alles Liebe und danke für die ausführliche und differenzierte Rezension
    Livia

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    1. Hallo Livia,
      an sich ist es wirklich kein schlechtes Buch, aber wenn man sich mit den Themen schon öfter einmal befasst hat, kann man eben nicht ganz soviel Neues für sich mitnehmen. Als Einstieg ist es aber sicher empfehlenswert.
      Ganz liebe Grüße,
      Steffi

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