Rezension [Hörbuch]: "Natrium Chlorid" von Jussi Adler-Olsen

 Ein neuer rätselhafter Fall für das Sonderdezernat Q der Kopenhagener Kriminalpolizei. 

Titel: Natrium Chlorid

Autor: Jussi Adler-Olsen

Sprecher: Wolfram Koch

Verlag: Der Audio Verlag

Gesamtspielzeit: 16 Stunden, 18 Minuten

Genre: Thriller

Ungekürztes Hörbuch

Inhaltsangabe

An ihrem 60. Geburtstag begeht eine Frau Selbstmord. Ihr Tod führt zur Wiederaufnahme eines ungeklärten Falls aus dem Jahr 1988, der Marcus Jacobsen einst mit seinem besten Ermittler Carl Mørck zusammengeführt hat. Bald ist klar: Seit drei Jahrzehnten fallen Menschen einem gerissenen Killer zum Opfer, der tötet, ohne dass ihm ein Mord nachgewiesen werden kann. Er wählt Opfer und Todeszeitpunkt mit Bedacht und Präzision. Bis jetzt konnte niemand ihn stoppen. Und nicht nur weil die Corona-Maßnahmen die Ermittlungsarbeiten zusätzlich erschweren, bringt dieser Fall das Sonderdezernat Q an seine Grenzen. (Audible, ©dtv Verlagsgesellschaft)

Meine Meinung

Der neunte Fall für das Sonderdezernat Q der Kopenhagener Kriminalpolizei hat es wieder in sich. Der Chef der Mordkommission Marcus Jacobsen stößt die Wiederaufnahme eines alten Falls aus dem Jahre 1988 an, der ihn nie losgelassen hat. Damals kamen bei der Explosion einer Autowerkstatt sechs Leute ums Leben, unter anderem ein kleiner Junge, dessen Mutter nun Selbstmord begangen hat. Auffällig an dem ungeklärten Fall war ein unscheinbares Detail: vor dem Eingangstor der Werkstatt befand sich ein kleiner Haufen Salz - Kochsalz und kein Streusalz. Nach und nach findet das Ermittlerteam immer mehr alte Fälle, die in Zusammenhang mit Kochsalz stehen und zunächst war bei keinem ganz klar, ob es sich um Mord, Selbstmord oder einen Unfall handelt. Das Sonderdezernat Q steht vor einem Rätsel. Noch dazu gerät der Leiter des Dezernats Carl Mørck selbst unter Verdacht in einem anderen alten Fall, der den Fans der Reihe als "Druckluftnagler-Fall" bekannt ist.

Mir gefiel es wieder unheimlich gut, was sich der Autor einfallen lassen hat. Als Leser verfolgt man, wie man es auch von den Vorgängerbänden kennt, aus verschiedensten Perspektiven verschiedene Handlungsstränge, die am Ende alle zusammenlaufen und ein großes Ganzes ergeben. Thematisch geht es hier viel um Moral und das Verständnis von Gerechtigkeit. Mich konnte der Fall absolut fesseln und auch das Ermittlerteam hat mich wieder begeistert. Assad, Rose, Gordon und Carl funktionieren so gut miteinander und sie sind durch ihre Eigenheiten so authentisch und einfach ganz normal, wie du und ich. Ihre Dialoge lassen einen trotz der ernsten Angelegenheiten immer wieder schmunzeln und ich freue mich mit jedem Band wieder etwas Neues über die Vier zu erfahren. 

Ich habe des Öfteren Kritik an dem Buch gelesen, was die Thematisierung von Corona angeht, aber ich muss sagen, ich fand das überhaupt nicht störend. In meinen Augen wurde es realistisch dargestellt, wie die Corona-Maßnahmen die Ermittlungen erschweren können und es war jetzt auch nicht so übermäßig inhaltlich einnehmend. 

Was ich jedoch ein bisschen kritisieren würde ist, dass der Verlauf des Falls nicht immer ganz glaubwürdig ist. Es gibt viele Zufälle und ich bezweifle, dass Ermittler wirklich so handeln würden, wie es hier gegen Ende hin der Fall ist. Es wird am Schluss nochmal richtig rasant und ich finde, dass es dahingehend den vorherigen Büchern etwas vom Muster her ähnelt. Das alles tut aber der Spannung keinen Abbruch und ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den nächsten (und wie ich meine abschließenden) Band der Reihe, in dem man erfährt, wie es nun mit Carl weitergeht. 

Gelesen wurde das Hörbuch von Wolfram Koch, der seine Aufgabe als Sprecher wieder ganz wunderbar erfüllt hat. Große Empfehlung!

Bewertung

4 von 5 Sterne

★★★★☆