Rezension [Hörbuch]: "Der Augensammler" von Sebastian Fitzek

Titel: Der Augensammler
Autor: Sebastian Fitzek
Sprecher: Simon Jäger
Verlag: Lübbe Audio
Genre: Psychothriller
Gesamtspielzeit: 310 Minuten
Bearbeitete Fassung

Inhalt

Der ehemalige Polizist Alexander Zorbach, der nun als Reporter bei einer Berliner Zeitung arbeitet, beschäftigt sich aktuell vor allem mit den Fällen des sogenannten "Augensammlers". Bei diesem handelt es sich um einen Serienmörder, der bei Familien zuerst die Mutter tötet, dann das Kind entführt und dem Vater 45 Stunden Zeit gibt, um das Kind zu finden. Nach Ablauf der Frist tötet er das Kind in seinem Versteck und entfernt ihm das linke Auge. Doch der Täter hinterlässt keine brauchbaren Spuren und die Ermittler tappen im Dunkeln. Bald aber gerät Alexander Zorbach selbst in Verdacht der Augensammler zu sein. Völlig verwirrt über die Entwicklung der Geschehnisse will Zorbach sich auf sein Hausboot zurückziehen, auf dem er die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev antrifft, die behauptet, dem Augensammler begegnet zu sein. Sie hat angeblich Visionen, bei denen sie durch Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen kann und ist sich sicher, den Augensammler behandelt zu haben. Natürlich glaubt ihr die Polizei kein Wort und so machen sich Alexander und Alina auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder. 

Meine Meinung

Da ich bisher viel Positives über den "Augensammler" gehört hatte, wollte ich mir selbst ein Bild von dem Buch machen und wieder einmal bin ich, wie bei den meisten Fitzek Büchern, die ich gelesen habe, etwas zwiegespalten.

Die Idee der Geschichte fand ich super. Am Anfang war ich etwas verwirrt darüber, dass die Kapitelnummern rückwärts verlaufen, aber am Ende ergibt alles einen Sinn. Leider hat mich die Geschichte allerdings am Anfang nicht so gepackt. Ich war nicht richtig gefesselt von ihr und hatte nicht das Bedürfnis, unbedingt weiterhören zu müssen, wie man das ja normalerweise bei richtig guten Büchern hat. Das hat sich zum Ende hin dann aber geändert, da wurde es dann richtig spannend. Schade, dass das erst so spät der Fall war. 

Die Charaktere haben mich leider auch nicht so überzeugt. Sie sind, meiner Meinung nach, recht oberflächlich gestaltet und ich konnte überhaupt nicht mit ihnen mitfühlen, weder mit dem Protagonisten Alexander Zorbach, noch mit den Figuren drumherum. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Hörbuchfassung gekürzt ist und es vielleicht auch ein bisschen damit zu tun haben könnte.

Das Ende der Geschichte gefiel mir aber sehr gut, da es mal etwas ganz Anderes war. 

Den Sprecher des Hörbuches Simon Jäger fand ich auch richtig gut. Er ist vor allem als deutsche Synchronstimme von Heath Ledger und Matt Damon bekannt. Er hat eine sehr angenehme Stimme und durch seine Betonung wusste man immer, ob er gerade etwas liest, was der Protagonist sagt oder was er nur denkt. Ein tolles Detail war außerdem die Musik, die am Anfang und am Ende jeder der vier CD´s eingespielt wurde. Durch sie kam man immer wieder in die passende düstere Stimmung für den Psychothriller. 

Bewertung

Insgesamt fand ich das Buch nicht schlecht, da mir vor allem das Ende und die Idee hinter der Geschichte sehr gut gefielen. Trotz allem fehlte mir die Tiefe der Charaktere und die Spannung am Anfang und im Verlauf. Normalerweise würde ich mich daher für 3 Sterne entscheiden. Da ich aber die Aufmachung des Hörbuches und den Sprecher sehr gut fand, bewerte ich das Hörbuch insgesamt mit:

4 von 5 Sternen




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