Rezension: "Der Alchimist" von Paulo Coelho

Spirituelle Weisheiten verpackt in eine Abenteuerreise. 

❤ "Erst die Möglichkeit, einen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert" ❤

Titel: Der Alchimist
Autor: Paulo Coelho
Verlag: Diogenes
Seitenzahl: 176
Genre: Abenteuerfiktion

Inhalt (Klappentext)

Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? War er nicht zufrieden mit seiner Existenz? Santiago ist mutig genug, seinem Traum zu folgen. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn nicht nur von den Souks in Tanger über Palmen-Oasen bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch zu sich selbst und erkennt, was das Leben für Schätze bereithält, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind. Und er erfährt die Liebe in ihrer schönsten Form. Ein Buch voll orientalischer Weisheit, das Mut macht, den eigenen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen.

Meine Meinung

Ich wollte das Buch so gerne mögen, aber leider war es einfach nicht meins... 

Es geht um einen andalusischen Schafhirten, der den wiederkehrenden Traum hat, dass bei den Pyramiden von Ägypten ein verborgener Schatz auf ihn wartet. Nachdem er eine Traumdeuterin aufgesucht und ein unerwartetes Gespräch mit dem König von Salem geführt hat, macht er sich auf, seiner inneren Bestimmung zu folgen und den Schatz zu finden. Eine lange Reise beginnt und viele interessante Begegnungen kreuzen den Weg des Hirten.

Was mir an dem Protagonisten nicht so gefiel war, dass er sich oft von Anderen sagen lassen hat, was er tun soll. Er wirkte dadurch so lenkbar, auch wenn er insgesamt sympathisch ist. Emotional kam leider nicht so viel bei mir an. Der Schreibstil ist sehr philosophisch und meiner Meinung nach wenig gefühlsbetont. Dafür ist das orientalische Setting, das hauptsächlich in der Wüste  spielt, sehr faszinierend.

Das Buch gibt einem durchaus positive Denkanstöße. Es erinnert einen daran, seine Träume nicht aufzugeben und mutig zu sein, keine Angst vor dem Versagen zu haben. Dennoch fand ich die Botschaften oft sehr phrasenhaft. Vieles hat man einfach schon zu oft gelesen, wie beispielsweise, dass man in der Gegenwart leben soll oder dass man alles schafft, wenn man nur fest genug will und bereit ist, für seinen Traum zu kämpfen. Letzteres sehe ich im Übrigen nicht so und ist für mich eher Wunschdenken. Vielleicht habe ich aber inzwischen auch, durch eigene nicht so positive Erfahrungen, eine etwas andere Sicht auf die Welt. Gerade die Gesundheit kann einem halt doch einen Strich durch die Rechnung machen, egal wie sehr man etwas möchte. 

Beim Lesen des Buchs sollte man auf jeden Fall offen sein für Spiritualität. Obwohl ich von mir behaupten würde, dass ich das bin, hatte ich trotzdem so meine Probleme mit der Geschichte. Mit der immer wieder erwähnten "Weltenseele" konnte ich nicht so viel anfangen. Irgendwie war mir das zu abstrakt. Genauso wie die Vorstellung, dass alles schon vorherbestimmt sein soll (Stichwort: Maktub - es steht geschrieben). Dennoch mag ich die Annahme, dass das Universum einem Zeichen gibt. Auch wenn ich manchmal selbst vergeblich nach den Zeichen suche... Die Erzählung hat etwas Märchenhaftes. Nichtsdestotrotz konnte sie mich leider nicht richtig fesseln und ich hatte mir durch die vielen positiven Stimmen deutlich mehr erhofft. 

Bewertung

2 von 5 Sterne

★★☆☆☆











Kommentare

  1. Ich finde es mal ganz angenehm auch eine kritischere Rezension zum Alchimisten zu lesen, denn meist wird es in den Himmel gelobt und gehört für viele zum Lieblingsbuch. Ich kann deine Kritik durchaus verstehen, ich kann mit dem Begriff auch eher wenig anfangen. Aber das ist ja das Schöne an Büchern, dass sie Raum für Interpretation und verschiedene Ansichten schaffen.

    Zeilentänzerin
    www.zeilentaenzer.de

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    1. Liebe Zeilentänzerin,
      genauso sehe ich das auch. Geschmäcker sind einfach verschieden und das ist auch gut so!
      Ganz liebe Grüße, Steffi

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  2. Hallo liebe Steffi

    Ich kann deine Kritik sehr gut verstehen. "Veronika beschliesst, zu sterben" von Coelho habe ich zwar vor sehr vielen Jahren noch ziemlich gerne gelesen, aber "Untreue" war eine schreckliche Lektüre und ich denke generell, dass Coelho komplett überschätzt ist, wenn ich ehrlich bin... Ich werde die Finger definitiv von diesem Buch lassen, vielen Dank für deine ehrlichen, kritischen und nachvollziehbaren Worte.

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Liebe Livia,
      "Veronika beschließt zu sterben" mochte ich damals auch echt gerne, aber die Bücher, die ich danach von Paulo Coelho gelesen habe, haben mich dann leider alle ziemlich enttäuscht, auch "Untreue". Da ging es mir wie dir.
      Viele liebe Grüße, Steffi

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