Kurzrezensionen [Hörbücher]: "Ich und die Menschen", "So klingt dein Herz", "Der Geschichtenbäcker" und "Solange du mich siehst"

Ich habe in den letzten Monaten einige Hörbücher gehört, zu denen ich es leider nicht geschafft habe, eine ausführliche Rezension zu schreiben. Ich möchte aber trotzdem wenigstens eine kurze Meinung zu ihnen abgeben. Inspiriert hat mich dazu die Rubrik "Keep it short" von Prettytigers Bücherregal - ein ganz toller Buchblog im Übrigen :). 

"Ich und die Menschen" von Matt Haig

Inhaltsangabe

"In diesem Hörbuch geht es um dich" - In einer regnerischen Nacht wird Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, aufgegriffen, als er nackt eine Autobahn entlangwandert. Professor Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Und es ist nicht begeistert von seiner neuen Existenz. Es hat eine denkbar negative Meinung von den Menschen, jeder weiß schließlich, dass sie zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewalttätigkeit neigen. Doch andererseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein? Und was sind das für seltsame Gefühle, die es überkommen, wenn es Debussy hört oder seiner vermeintlichen Frau Isobel in die Augen blickt? (Audible, ©Der Hörverlag)

Meine Kurzmeinung

Eine sehr originelle Geschichte über einen Außerirdischen, die humorvoll erzählt wird und viele Lebensweisheiten beinhaltet. Aufgabe des Außerirdischen ist es, den Fortschritt auf der Erde aufzuhalten und die Spuren des Durchbruchs, der Professor Martin gelungen ist, zu beseitigen. Anfangs hat der Außerirdische eine sehr schlechte Meinung über die Menschen, je länger er aber auf der Erde verweilt, umso mehr lernt er das Leben als menschliches Wesen und auch seine Mitmenschen zu schätzen.  
Zu Beginn war ich sehr angetan von der Geschichte, aber die zweite Hälfte wurde für mich leider immer zäher. Christoph Maria Herbst leistet als Sprecher aber grandiose Arbeit. Seine Erzählstimme passt hier einfach perfekt!

3 von 5 Sterne

★★★☆☆

"So klingt dein Herz" von Cecelia Ahern


Inhaltsangabe

Die junge Laura lebt im Verborgenen im Westen Irlands. Niemand weiß, dass sie eine ganz besondere Fähigkeit besitzt: Sie kann jede menschliche Stimme, alle Tiere und jedes Geräusch der Welt nachahmen. Als der Toningenieur Solomon Laura begegnet, fühlt er sich sofort magisch von ihr angezogen. Doch auch Solomons Lebensgefährtin, die Regisseurin Bo, ist fasziniert: Sie möchte einen Film über die geheimnisvolle Außenseiterin drehen. Über Nacht findet sich Laura in unserer lauten, modernen Welt wieder. Kann ihre Gabe ihr dabei helfen, das Glück zu finden - und die Liebe? (Audible, ©Fischer Krüger Verlag)

Meine Kurzmeinung

Eine wirklich zauberhafte Geschichte mit einer außergewöhnlichen Protagonistin. Die 26- jährige Laura ist völlig weltfremd, da sie seit Jahren ganz abgeschieden in einem kleinen Cottage auf einem Berg lebt und kaum jemand von ihrer Existenz wusste. Doch nun wird ein Filmteam auf sie aufmerksam und möchte eine Dokumentation über sie drehen. Um ihren Film zu vermarkten, meldet die Filmcrew Laura bei einer Talentshow an. Sie wird als "Lyrebird" bekannt - einem Vogel, der alle möglichen Geräusche nachahmen kann - so wie Laura. Doch Laura ist mit der ganzen Aufmerksamkeit völlig überfordert. 
Die Geschichte hat eine gewisse Magie, ist mitreißend und berührend. Trotzdem hat sie kleinere Längen, die mich jedoch nicht allzu sehr gestört haben. Die Liebesgeschichte hat mich etwas zwiegespalten. Einerseits fand ich sie etwas befremdlich, da Laura so kindlich und naiv wirkt, anderseits war sie aber auch unglaublich schön. Insgesamt ein besonderes, irgendwie faszinierendes Buch, mit einer wirklich tollen Sprecherin.

4 von 5 Sterne

★★★★☆

"Der Geschichtenbäcker" von Carsten Henn


Inhaltsangabe

Brot backen ist fast wie ein Tanz. Teig wird rhythmisch geknetet, die Drehung der Hände, der Schwung der Hüfte geben ihm Geschmeidigkeit. Fasziniert beobachtet die ehemalige Tänzerin Sofie den alten italienischen Bäcker Giacomo bei seiner Arbeit. Eigentlich wollte sie den Aushilfsjob in der Dorfbackstube gleich wieder kündigen. Zu sehr hat das Ende ihrer Karriere ihr Leben aus der Bahn geworfen. Wer ist sie, wenn sie nicht tanzt? Wer wird sie lieben, wenn sie nicht mehr auf der Bühne strahlt? Doch überraschend findet Sofie in der kleinen Bäckerei viel mehr als nur eine Beschäftigung: die Weisheit eines einfachen Mannes, das Glück der kleinen Dinge und den Mut zur Veränderung. (Audible, ©Piper Verlag)

Meine Kurzmeinung

Eine sehr warmherzige, ruhige Geschichte, die ich gerne gehört habe! Im Mittelpunkt stehen der 53-jährige Bäcker Giacomo, der ursprünglich aus Calabrien stammt, und die junge ehemalige Tänzerin Sofie, die sich auf Drängen des Arbeitsamtes auf die freie Stelle in Giacomos Bäckerei bewirbt. Obwohl Sofie nicht vorhat, lange bei ihm beschäftigt zu bleiben, lernt sie den charmanten, philosophischen Bäcker und auch sein Handwerk nach und nach schätzen und lieben. 
Die Geschichte beinhaltet schöne Botschaften und ist sehr liebevoll geschrieben und erzählt. Manchmal war sie mir etwas zu sehr romantisiert und verklärt, gerade was das Brot backen angeht, trotzdem habe ich dem Sprecher mit seiner warmen, rauen Stimme gerne gelauscht. Etwas gestört hat mich die plötzliche Wendung von Sofie am Schluss, die ich nicht ganz realistisch empfand. Dennoch insgesamt wirklich empfehlenswert, wenn man feinfühlige, leise Geschichten mag.

4 von 5 Sterne 

★★★★☆

"Solange du mich siehst" von Cecelia Ahern


Inhaltsangabe

Zwei magische Geschichten über Erinnerung, Liebe und Betrug. Voller Hoffnung und Wunder, aber auch voller unheimlicher Rätsel. Cecelia Ahern hat "Im Lächeln der Erinnerung" und "Das Mädchen im Spiegel" zwischen ihren großen Romanen geschrieben, in ihrem Auszeit-Jahr nach der Geburt ihrer Tochter. Ganz unabhängig voneinander zu hören, gehen beide Erzählungen den bewegenden Fragen nach: Was bedeutet die Vergangenheit? Kann und darf ich die Zukunft beeinflussen? (Audible, ©Fischer Verlag)

Meine Kurzmeinung

Die beiden Kurzgeschichten sind schnell gehört und ich mochte sie wirklich gerne, allerdings blieben mir am Ende jeweils noch Fragen offen, was mich wiederum nicht so zufrieden gestellt hat. 
In der ersten Geschichte geht es um einen alten Mann und seine Erfindung - eine Maschine, die Erinnerungen verändern kann. In der zweiten Geschichte geht es um Lila und deren Großmutter Ellie. Ellie hat in ihrem Haus alle Spiegel mit schwarzen Tüchern verhängt, doch niemand weiß so richtig, warum sie das eigentlich macht. Aber Lila wird es herausfinden. 
Die Geschichten sind beide geheimnisvoll, magisch und märchenhaft. Die zweite auch ein wenig unheimlich. Für Zwischendurch ganz nett, aber ich hätte mir bei beiden Geschichten noch ein bisschen mehr Infos gewünscht, denn irgendwie bin ich mir teilweise unsicher, ob ich alles richtig interpretiert habe. Die Sprecher gefielen mir gut!

3 von 5 Sterne

★★★☆☆



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