Rezension: "Meet me in maple creek" von Alexandra Flint

Eine herbstliche Liebesgeschichte voller Geheimnisse.

❤ "Ich bin derjenige, der dich unweigerlich in den Abgrund stürzen wird [...], aber ich werde auch derjenige sein, der unten steht und dich wieder auffängt." ❤

Titel: Meet me in Maple Creek
Autorin: Alexandra Flint
Verlag: Ravensburger
Seitenzahl: 480
Genre: Liebesroman

Inhalt (Klappentext)

Innerhalb eines Augenblicks ist in Miras Leben nichts mehr so, wie es einmal war: Eben noch schlendert sie mit ihren Freunden über den Uni-Campus und genießt die herbstliche Idylle ihrer Heimatstadt Maple Creek – im nächsten Moment steht ihr Zwillingsbruder vor ihr, von dessen Existenz sie nichts gewusst hat. An seiner Seite ist sein bester Freund Joshka, der einen Wirbelsturm der Gefühle in Mira auslöst. Hinter Joshkas grünen Augen und Narben verbergen sich mehr Geheimnisse, als ein Mensch haben sollte, und Mira ahnt, wie sehr sich sein bisheriges Leben in der New Yorker Untergrundszene von ihrem unterscheidet. Entgegen aller Zweifel fühlt sie sich zu ihm hingezogen, und auch Joshka beginnt, seine harte Schale abzulegen. Doch seine Vergangenheit ist ihm wie ein Schatten bis nach Maple Creek gefolgt und droht nun, die beiden gewaltsam auseinanderzureißen…

Meine Meinung

Als ich das Cover des Buchs und den tollen Farbschnitt der 1. Auflage gesehen habe, musste ich als Herbst-Liebhaberin einfach zuschlagen. Auch der Klappentext klang für mich interessant, da er einen Mix aus einer düsteren, aber auch behaglichen Geschichte vermuten lässt.

Zunächst lernt der Leser die 19-jährige Mira kennen, die in den Unterlagen ihres Vaters einen Brief gefunden hat, in dem von ihrem Zwillingsbruder Lilac die Rede ist. Mira wusste bis dato nichts von einem Bruder. Nun soll er zu ihr und ihrem Vater ziehen, denn da Lilac eine Straftat begangen hat, muss er ein Programm in Maple Creek absolvieren und für diese Zeit bei seinem Vater leben. Mit von der Partie ist auch der 23-jährige Josh, Lilacs bester Freund aus New York, der für ihn wie ein Bruder ist. Am Anfang spürt man eine große Distanz zwischen Mira und Josh, aber nach und nach wird die Anziehung zwischen den Beiden immer größer.

Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht von Mira und Josh, ab und zu aber auch aus der von Lilac. Mira empfand ich als einen sehr angenehmen, offenen Charakter, wohingegen Josh sehr kühl und abweisend wirkt, was aber mit seiner Untergrundvergangenheit zusammenhängt. Ich fand es jedoch ziemlich schade, dass man recht wenig darüber erfährt. Es wird sehr viel angedeutet, aber wenig aufgeklärt. Ich hoffe, das kommt dann noch im 2. Teil. Lilac, der eine eher nebensächliche Rolle im Buch spielt, fand ich toll! Genauso wie Miras besten Freund Elias. Über die Beiden hätte ich gerne noch mehr gelesen. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, war das Verhalten des Vaters von Mira und Lilac, wozu ich leider nicht so viel sagen kann, ohne zu spoilern. Ich konnte nicht verstehen, warum er so lange nicht mit der Sprache rausgerückt ist und auch, warum er in der Vergangenheit so gehandelt hat. 

Die Annäherung der Geschwister kam mir ein bisschen kurz, denn diese Thematik fand ich gerade so interessant. Bei Zwillingen sagt man ja oft, dass sie eine ganz besondere Bindung zueinander haben und da hätte ich mir irgendwie mehr Interaktion zwischen den Beiden gewünscht. Die Liebesgeschichte fand ich dagegen ganz schön, ebenso wie das Setting. Maple Creek ist wirklich eine gemütliche Kleinstadt und auch das herbstliche Festival fand ich eine tolle Idee. Dass die Natur und Miras Hobby das Wandern mit in die Geschichte eingebaut wurden, gefiel mir ebenfalls. Die Untergrundthematik war jedoch nicht so richtig meins. Obwohl man wenig über Joshs Vergangenheit erfährt, was er genau getan hat, ist sie immer präsent, aber alles ist sehr undurchsichtig und für mich nicht richtig greifbar. 

Der Schreibstil ist locker und flüssig, aber auch emotional. Viele Situationen erlebt man als Leser nicht direkt mit, sondern sie werden von den Charakteren im Nachhinein, nach Zeitsprüngen, erklärt und aufgearbeitet. Manchmal hätte ich aber bestimmte Begebenheiten gerne "live" mitverfolgt.

Das Ende macht definitiv neugierig auf Band 2. Insgesamt war es für mich ein Buch, das mich gut unterhalten konnte, aber eben auch Schwächen aufweist. Vielleicht kann mich der Nachfolger ja mehr überzeugen. 

Bewertung

3 von 5 Sterne

★★★☆☆


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